Weil wir gestern bereits das Wichtigste von Glasgow mit dem Bus besichtigt haben, entschieden sich Alex und Sabrina dazu, bereits nach dem Frühstück den Weg fortzusetzen und zum naheliegenden Stirling Castle, in Stirling zu fahren. Jedem wahren Schotten ist wohl klar, welche Bedeutung dieser Ort hat und auch – erstaunlicherweise für mich – die Zwei hatten eine Ahnung davon, immerhin wollten sie sich Stirling Castle, den Bannockburn und das William Wallace Monument ansehen in dem Eck.
Aber lasst mich mal ein wenig ausschweifen: Stirling hat in seiner Geschichte sagenhafte achtmal die Seiten gewechselt und wurde abwechselnd mal von den Schotten und mal von den Engländern “zurück” erobert. Es hieß damals immer, wer Stirling besitzt, besitzt Schottland. Stirling liegt am Fluss Bannockburn und war so etwas wie der damalige Flaschenhals nach Schottland. Die wohl bekanntesten und schottisch wichtigsten Schlachten waren “Die Schlacht am Bannockburn” von Robert the Bruce und William Wallace und die Schlacht an der Stirling Bridge. Und nein, auch wenn sich dieser Mel Gibson sehr viel Mühe gegeben hat, ist der Film dennoch Großteils frei erfunden.
Stirling Castle hatte aber, neben einem finalen Eis, offensichtlich für jeden etwas. Sabrina hatte sich sichtl ich in den Garten verliebt und die hiesigen Gärtner für ihre Sisyphusarbeit bewundert. Hingegen Alex sich schier ehrfürchtig in die Schlachtfelder und noch heute sichtbaren Zeichen vertiefte.
Die Zwei waren auch ganz schön lange in dem Schloss, wodurch die anschließende Besichtigung vom William Wallace Monument etwas gekürzt wurde.
Fand ich auch nicht so schlimm, das war immerhin auch ganz schön hoch oben und all das zu Fuß rauf? Nö, nö. Nur um dann doch wieder auf die selbe Ebene runter schauen zu können? Also bei aller Liebe, aber das tu ich dann meinen hübschen Flossen doch nicht an.
Da fand ich unser nächsten Ziel, nämlich den größten “See” Schottlands – Loch Lomond – wesentlich interessanter. Und erst dieses Village Luss – zuckersüß und allerliebst. Ich bekam schon beinahe Diabetes von dem Gerede der Zwei, ständig war die Rede von “süß” und “herzig” und all das… man kanns ja auch übertreiben. Aber Charme hatte dieses kleine Städtchen, muss ich ja neidlos zugeben.
Ich finde diesen komischen Drang der Zwei mindestens zweimal am Tag etwas “richtiges” zu essen, vollkommen übertrieben. Aber bitte… mitten auf dem Weg in Richtung Oban, noch immer entlang des Loch Lomond, tauchte am Straßenrand plötzlich ein nettes, altes Steinhäuschen auf und schon werfen die Zwei Anker, wie sie sagten. Vor dem Haus stand auf einer Tafel etwas von wegen Drovers Inn… hatten wohl etwas zu essen.
Keine Ahnung ob das so gehört oder nicht, aber plötzlich waren Alex und Sabrina am Strahlen und sie hatten noch nicht einmal etwas zu Essen. Schon vorher – komisches Ding. Meinten sowas wie “urig” und “witzig”. Der Raum war auf jeden Fall laut – wegen der Musiker – und dunkel war es und trotzdem fanden es die Zwei lustig und hatten sichtlich ihren Spaß da drinnen. Scheint ihnen wohl gefallen zu haben und geschmeckt hatte es auch. Hätte ich ja nie gedacht, aber Sabrina hat sich tatsächlich Haggis bestellt und Beide haben es gegessen.
Abschluss des Tages fanden wir in der Stadt Oban. Ja, ja.. der Whisky und so – genau DIESES Oban. Die Zwei wirkten allerdings um die Uhrzeit nicht mehr wirklich fit und dunkel war es auch schon, also haben wir die Besichtigung der Stadt auf den nächsten Tag verschoben.