Etwas wehmütig wird das Hotel in Dundee doch noch verlassen und sich herzlichst verabschiedet. Noch schnell einen Sprung zu Starbucks und der Universität für Souvenirs und dann geht es auch schon wieder auf die Straße in Richtung Perth, der ersten Station des Tages.
Nach einem etwas trüberen Tag zuvor, sollte heute wieder strahlender Sonnenschein uns begleiten und erneut zeigen, dass Alex und Sabrina bisher richtiges Glück hatten mit dem Wetter und relativ verschont geblieben sind mit dem „typischen“ schottischen Regen. Obwohl sie sich sogar ein wenig darauf gefreut hätten. Nicht einmal die Schotten selbst glauben ihnen so ganz, dass sie bisher in dem Urlaub jeden Tag Traumwetter hatten und noch keinen Regen untertags.
Perth zeigt sich also von seiner sonnigen Seite und als Stadt, die den royalen Titel durchaus mit Recht trägt. Immerhin wurden unweit von Perth, am Scone Palace über viele Jahrhunderte hinweg die schottischen Könige gekrönt. Mit dem alten Stadtkern und historischen Gebäuden verleiht Perth eine Atmosphäre die Sabrina und Alex durchaus gerne länger genossen hätten, aber die Neugierde auf Scone Palace und anschließendem St. Andrews doch größer war.
Am Gelände des Scone Palace schien das letzte Wochenende sich noch ein Festival namens Rewind angesiedelt gehabt zu haben, laut Alex, denn man konnte noch die „Reste“ entdecken und auch den daraus resultierenden Stau als wir von Scone Palace wieder weg fahren wollten. Auch verursachte dieses Festival und die zugehörige Beschilderung etwas Verwirrung beim Zugang zum Scone Palace und dem Areal. Aber nichts, was wir nicht auch gemeistert hätten. Ein riesiges Areal dieser Scone Palace mit all seinen Gärten und eigentlich könnte man darin sicherlich schon einen vollständigen Tag verbringen. Und offenkundig einige Schotten auch genau dies mit ihren Kindern und einem Picknick gemacht haben.
Mittlerweile war es früher Nachmittag und es wurde Zeit den Weg zu St. Andrews anzutreten. Zwar waren Cathedral und Castle nur noch Ruinen, aber Sehenswürdigkeiten in Schottland, die man gesehen haben muss – erst recht, wenn man schon in der Gegend ist. Ich glaube Sabrina und Alex hätten sich auch sonst meine Meckerei nicht anhören wollen, wenn sie daran vorbei gefahren wären. Ich kann ganz schön lästig werden.
Und wie erwartet stand den Beiden der Mund offen, als wir endlich in St. Andrews angekommen sind und sie zunächst einmal diese historisch wichtige Stadt sahen, erste Blicke DER Universität erhaschten und anschließend vor der Cathedral standen. Die im 12. Jahrhundert erbaute Kathedrale stellte im Mittelalter das Zentrum und den Dreh und Angelpunkt der katholischen Kirche in Schottland dar. Bei der Größe, die man noch im gesamten Ausmaß erahnen und teilweise ablesen kann, auch kein Wunder.
Ja, es mag heute nur noch eine Ruine sein, büßt jedoch nichts an seiner Magie ein. Im Gegenteil, vermutlich steigt diese Magie, durch die traurige Geschichte des Zerfalls, nur noch an. Alex und Sabrina versuchten mir zu erklären, was eine Reformation ist und warum zu dieser Zeit in Schottland und in anderen Ländern soviele Kirchen zerstört wurden und Leute starben. Aber ich habe es nicht vollständig verstanden, immerhin ist es doch egal woran jeder glaubt, solange sich die Menschen gegenseitig gern haben oder etwa nicht?
Mythen, Sagen und Geschichten rund um die Cathedral, das Castle und natürlich die Universität gibt es unzählig viele – zuviele für hier. Aber es sei gesagt, dass sie unter dieser Atmosphäre der Stadt und der Ruinen durchaus alle ihre Daseins Berechtigung haben.
Nach all diesen Eindrücken meldete sich mal wieder der Hunger und so wurde der Besuch in St. Andrews mit einer Kleinigkeit zu Essen abgerundet und das letzte Ziel des Tages UND des Urlaubs wieder angesteuert – Edinburgh. Auch hieß es, sich in Edinburgh von unserem weißen Flitzer zu verabschieden. Ein treuer Gefährte. (Anmerkung der Redaktion: Ich korrigiere, es waren gesamt doch nur gefahrene ca. 900 miles = ca. 1500km. Mit jedoch 1.5 Tankfüllungen mehr als zufrieden und angenehm. Auch wenn hier richtig Power unter der Haube vertreten war)
Zum Glück liegt das Hotel in Edingburgh nur ca. 10min Fußweg (ohne Koffer) von einer großen Zug und Bim Station entfernt, welche direkt zum Flughafen fährt und natürlich auch wieder zurück. Macht die Abreise am Donnerstag wesentlich einfacher, trotz frühem Flug.
Wenn ich mich hier im Zimmer so umsehe, bin ich jedoch gespannt, wie die Zwei das alles in die Koffer bringen wollen …